Schweizer Softwarebranche wächst – Nearshoring gewinnt an Bedeutung
Schweizer Softwarebranche wächst – Nearshoring gewinnt an Bedeutung
Die Schweizer Softwarebranche blickt weiterhin optimistisch in die Zukunft. Laut der aktuellen Swiss Software Industry Survey (SSIS) der Universität Bern im Auftrag des Branchenverbands Swico wird für 2025 ein Umsatzwachstum von rund 4,3 Prozent erwartet – und für 2026 sogar ein kräftiger Anstieg um 9 Prozent.
Trotz dieser positiven Aussichten bleibt der Margendruck hoch: Die durchschnittliche EBIT-Marge dürfte mit 6,4 Prozent auf dem Niveau der Vorjahre verharren. Unternehmen müssen also weiterhin Wege finden, Effizienz und Qualität in Einklang zu bringen.
Ein interessanter Trend zeigt sich beim Auslandsumsatz: Dieser stieg im vergangenen Jahr von 7,5 auf 11,1 Prozent – mit Deutschland als wichtigstem Exportmarkt. Gleichzeitig nahm die Fluktuation deutlich zu: 2024 verliessen rund 15 Prozent der Mitarbeitenden ihr Unternehmen, besonders stark betroffen waren Beratungsfirmen mit fast 20 Prozent Wechselrate. Gründe sind einerseits die hohe Mobilität von IT-Fachkräften, andererseits Umstrukturierungen aufgrund des wirtschaftlichen Umfelds. (Quelle: awp Bern)
Während der Fachkräftemangel und die steigenden Löhne die Schweizer Unternehmen weiterhin herausfordern, zeichnet sich ein klarer Trend ab: Die Softwareentwicklung verlagert sich zunehmend in Nearshore-Zentren.
Früher galt Osteuropa – insbesondere Länder wie Polen, Rumänien oder die Ukraine – als bevorzugtes Ziel für Nearshoring. Diese Regionen boten viele Jahre lang qualifizierte IT-Fachkräfte zu attraktiven Konditionen. Doch die zunehmenden geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten in Teilen Europas verändern derzeit die Rahmenbedingungen spürbar. Der Krieg in der Ukraine, wachsende Energieabhängigkeiten und politische Instabilität führen dazu, dass Unternehmen ihre Nearshoring-Strategien neu bewerten.
Auch die bruederlinpartner Gruppe wird sich ab 2026 verstärkt diesem Thema widmen, um ihre Kunden künftig noch gezielter und effizienter unterstützen zu können. Derzeit werden verschiedene Länder sorgfältig geprüft und Evaluierungen durchgeführt, um langfristig die passenden Standorte zu identifizieren.
Wir sind überzeugt, dass Nearshoring künftig nicht mehr als reine Kostenfrage betrachtet wird, sondern als zentraler Bestandteil einer nachhaltigen Innovations- und Personalstrategie. Schweizer Unternehmen wie Swisscom, Tamedia oder Avaloq haben diesen Weg bereits eingeschlagen – und profitieren heute von flexiblen Kapazitäten, kürzeren Projektzyklen und optimierten Kostenstrukturen, ohne Abstriche bei der Qualität in Kauf zu nehmen.


